-WILIS-
Heinrich Schmidt
In Memoriam: Werner Cwikar

         
         
         

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Oben - Hier sind schöne Panoramafotos von der Werkstadt und dem Geschäft, beginn 1980 - Unten
   

     

Wie auf dieser Türe zum Stiegenhaus erkennen lässt war hier, in der Westbahnstrasse 28 ein gewisser Rudolf Käferböck nicht unbedeutend.

Er war es, der dies Haus in den 1920er Jahren erbauen lies und im Hinterhof Kutschen und später auch Automobile reparierte.

1928 übernahm Heinrich Schmidt den Laden und die Werkstätte. Beide sind auch heute noch durch das Stiegenhaus getrennt.

Er begann nun diverse Teile aus Metall herzustellen.

Er bog Lenker, entwickelte eine Federgabel.
und begann Räder unter den Namen Wilis zu erzeugen.



     

Sein Sohn und Nachfolger
Heinrich Schmidt Jr
entwickelte diese
Fahrradfedergabel weiter.

Unten
Heinrich Schmidt Jr, vor seinem Geschäft mit einem weltreisenden Japaner, welcher beim "Schmidt" sein Rad überholen lies.

Links: Der Hofeingang zum Werkstattbereich.
Hier fuhren schon Kutschen hinein.

Unten rechts - die weiterentwickelte Fahrradfedergabel bei einer Messe von 1957

   


   
Die Federgabel u.a. brachte Ruhm - siehe rechts - in der Mechaniker Innung, aber keinen finanziellen Erfolg.
Sie war dadurch nicht das Einzige, was bei Schmidt in Produktion ging.

Hier wurden Spitalsbetten hergestellt,
Fahrräder
Ventildeckel für Otto Motoren
Kettenblätter für Steyr Daimler Puch gefräst
und letztenendes Lenker gebogen.

Aus deren Produktion auch der Name WILIS hervorgeht:

Wiener Lenker Industrie Schmidt

Unten, seht ihr die optische Veränderung des "Schmidt" Geschäftes in der Westbahnstrase 28, im 7. Bezirk

     


1950er Jahre (Heinrich Schmidt Jr)


Anfang 1980er Jahre (Werner Cwikar)

     


März 2006 (Werner Cwikar )



April 2006 (IG Fahrrad Shop)

     

Um den Namen gerecht zu werden schaffte sich Heinrich Schmidt Sr ein Rohrkaltbiegegerät an.
Dieses biegt mechanisch und kalt Rohre, in welche ein Dorn eingeführt wird, um eine Rolle. Biege- und Rohrdurchmesser können natürlich variieren.
Siehe hier das Prospekt und die Bedienungsanleitung

   
Rechts das Rohrbiegegerät mit den
Rollen und Einzelteilen bevor ich es abholte.

Da ist gut zu sehen,
daß hier schon sehr lange nichts mehr gebogen wurde



Dieses Rohrbiegererät und dessen viele Zubehörteile aus den 1920er Jahren befindet sich jetzt in meinem Besitz. Es ist unglaublich schwer :-)

Die Fotos unten zeigen den Transport des schweren Biegetisches und dessen Zubehör per Rad vom IG Fahrrad-Shop ins WUK, wo es bis heute steht und verwendet werden kann.

     
     

Hier stellten wir den Biegetisch mal vorrübergehend in die WUK Fahrradselbsthilfewerkstatt - Metallwerkstätte. Mittlerweilen hat sie mehr Platz und ist im Fahrradlager untergebracht.

     

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In Memoriam :

Dem Fahrradmechanikermeister Werner Cwikar, der vielen als Schmidt bekannt war :-)

Er übernahm den Schmidt Betrieb 1981.
Da am Geschäft bei seiner Übernahme gross Schmidt oben stand war er automatisch der Herr Schmidt.
Wenige ausnahmen von Kunden wussten, daß er der Herr Cwikar war. Er tat aber seinen Teil dazu um die
"Verwechslung" nicht aufzuklären und genoss das Doppelleben...
Somit wurde er zu Generation III der Schmidt´s.

Er, der ursprüngliche Automechaniker, kam auf Fahrräder.
Seine Hobbies waren aber nicht nur die. Er interessierte sich brennend für Geschichte (selbst hatte er auch immer eigene Geschichten zu erzählen :-)) ,
bastelte unentwegt an Modelldampfmaschinen und sammelte Enten in allen Grössen und aus allen Materialien,
nur um nur ein paar Interessen des Tausendsassas zu erwähnen.

     
Werner, ein grosser Mann, der Fahrradmechanikerkunst und ein noch grösserer der Menschlichkeit, welche er an den Tag legte.

Man mochte ihn, oder nicht. Er polarisierte mit seiner Ehrlichkeit und wenn jemand in seinem Geschäft nicht in dieses, sein Motto passte, konnte es schon sein, daß dieser freundlich hinausgebeten wurde :-)

Er war ein echtes Original.

Meine oftmaligen Besuche, ein Rad brachte ich nie zur Reperatur, waren den Plaudereien gewidmet und diese waren legendär. Er war ein Mann des Humors, und diesen genoss ich sehr...


Unten ist Werner in der Werkstätte, dort wo alles, bis auf die Lenkerbiegungen und die Lötarbeiten, entstand.
Die Werkstatt der spanabhebenden Arbeiten.

Auch seht ihr unten hinter Werner Teile der Spitalsbetten,
welche da gebogen wurden.

     





Foto: Katharina Gossow
     
Unten
Das Geschäft wo Werner Jahrzehnte Kunden betreute, immer der Boomerang dabei, ein Andenken an seinem Bruder, welcher nach Australien auswanderte.

Rechts
die Tür zur Werkstätte




     

Öfters hängte ich ein Rad meiner Sammlung in sein Geschäft,
siehe z.B. der Spaceliner rechts.

Leider schränkte Werner seine Lungenkrankheit immer mehr ein.
Er aber trug es lange
mit seinem ureigenen "Galgenhumor" lächelnd, selbstironisch.

Diese Zeit durfte ich ihm unterstützen,
auch stellte ich mich u.a. in seinem letzten Winter ins Geschäft um es offen zu halten.

Knapp war ich dabei das Geschäft zu übernehmen,
jedoch er riet mir ehrlich davon ab.
Er kannte meinen Lebenswandel und dazu gehört es nicht Öffnungszeiten in einem Geschäft zu stehen (ironischerweise bin ich nun Mitbesitzer eine Shops: Heavy Pedals :-))

Aber ich konnte es jemanden vermitteln, und somit lief es weiter.
Dies unter anderem Namen: heut heisst es IG-Fahrrad Shop


     


Rechts

Die Bekanntmachung am Shop des Ablebens unseres Freundes Werner.
Er starb viel zu früh mit 59 Jahren.
Du bist unvergessen !!!!!


     


     
2013 kam das lang erwartete Buch "Wiener Mechaniker Räder"
vom Verlag Brüder Hollinek heraus.

Darinnen gibt es auch einen längeren Artikel über die Firma Schmidt in der Westbahnstrasse 28.
Überschrift: "Die 4 Standbeine"
Speziell aber über die Wilis Räder.

Werner Czwikar ist darinnen sehr gut getroffen.
Ihm hätts sehr gefallen :-)

     

     
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Als ich noch auf der Suche nach jemanden war, welcher das Geschäft übernhemen sollte, zeigte ich es noch dem Charly, meinem Vater.
Auch er werkte mal in dem Stockerauer Fahrradladen Karl Bauer,
welchen es schon länger nicht mehr gibt.
Einer der vielen Jobs die er früher so machte, wie Kinofilmvorführer,
Autos reparieren, oder Häuserinstallationen etc.
Er blieb dann letztenendes beim Film als Tonmeister.

Unten
Der Nachfolger war gefunden, wir malten neu aus, hängten das neue Schild vors Geschäft und los gings.
Die 5. Generation ist nun am Werken.
Auch half ich da Anfangs aus und stand manchmal im Shop.

Der Shop ist in seiner alten ursprünglischen Art nahezu übernommen:
die Wand mit den Holzladen, die Galerie, die Werkstatt.

     



     
Unten

Einen Tag vor der Eröffnung. Ich brachte einige Räder, unter anderem das Hochrad und stellte sie oben in der Galerie aus.



Der Shop in neuem Glanz, ganz in Orange.
Heut ist IG Fahrrad getrennt, in Radlobby und in Shop


   
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Hier zeige ich Euch ein paar Teile aus der Schmidt Werkstätte, welche ich von Werner bekam:

Druckkopfstempel für Prospekte:
Lenker und Wilis Logo



     

Dies T Shirt machte mir Karin, eine Freudin, mit den in der Schmidt Werkstätte gefrästen Puch Kettenblatt



Die Stempel und ein Bahnlenker,
gebogen mit dem Schmidteigenen-Rohrbiegegerät Glattus


   


   

Verschiedenste Lenker in Stempelform für Schmidt Prospekte



Ein weiterer Sempel mit Marken -und Erzeugernamen.


     

     

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Und zu allerletzt der erste Lenker,
den wir mit dem Rohrbiegegerät Glattus ,
siehe oben,
gebogen haben.........








Unten
Jasper und Erwin mit einem der ersten
Fehlschläge in unserer Biegegeschichte :-)
.......... und wenn das kein Lenker ist,
dann weiß i ned :-)

Das Ungetüm eines Lenkers
von Erwins Tallbike






Unten

Fingerzeig auf den Biegeradius
   


   

Jasper



Die Testfahrt :

Ich

Peter


   




....und letzenendes der Meister mit seinem Ross, links

Unten: In bester Gesellschaft bei der Criticalmass in Linz

Philipp................... Erwin....................... ich